Schluckstörungen

 

Myofunktionelle Störungen

Unter einer myofunktionellen Störung versteht man ein Ungleichgewicht der Muskulatur im Mundbereich, also Lippen, Wangen, Zunge. Die häufigsten Symptome sind:
- offener Mund mit schlaffen Lippen,
- Mundatmung
- Vorverlagerung der Zunge beim Schlucken und beim Sprechen
- schlaffe, interdentale (zwischen den Zähnen) Zungenruhestellung
 
Eine myofunktionelle Störung ist meistens die Ursache für Zahnfehlstellungen oder Artikulationsstörungen, die oft auch in Kombination auftreten.
Die häufigste Artikulationsstörung ist das „Lispeln“. Dabei wird die Zunge beim s-Laut zwischen die Zähne geschoben, anstatt mit hoher Spannung hinter den oberen Schneidezähnen angehoben zu werden.
Zahnfehlstellungen entstehen beim interdentalen Schluckmuster dadurch, dass die Zunge bei jedem Schlucken (bis zu 2000 mal täglich!) die Zähne nach vorne drückt.
Die Mundatmung begünstigt das Auftreten von Infekten.
 
Deshalb ist vorrangiges Ziel der myofunktionellen Therapie ein Mundschluss und die Nasenatmung. Weiterhin wird mit mundmotorischen Übungen die Zungen-, Lippen-, Wangenmuskulatur gestärkt, die Koordination verbessert und die Wahrnehmung geschärft, um damit die Voraussetzung zur Umstellung des Schluckmusters zu schaffen. Wie schnell sich ein Erfolg einstellt, hängt nicht zuletzt vom täglichen Üben zu Hause ab.